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Die Transpantaneira - Ein Highway im Biosphärenreservat.

 

In den 1970er Jahren sollte eine Straße gebaut werden, die eine Nord-Südverbindung zur Bundesstraße 262 in Mato Grosso do Sul herstellen sollte. So begann man den Bau der Straße und musste schon bald feststellen, dass der angeschüttete Straßenwall bereits während der ersten Regenzeit überflutet, und teilweise weggespült wurde. Die Straße war und ist heute zum Teil noch während der Regenzeit im Februar und März kaum durchgängig befahrbar. Um die Nutzung langfristig zu gewährleisten, baute man über 100 Brücken in die knapp 150 km lange Naturstraße ein. So kann das Wasser weiter abfließen, und die eigentliche Straße wird nicht weggespült. Unmittelbar bei den Brücken gibt es übrigens Furten, die man in der Trockenzeit nutzen kann, ohne die Brücken nutzen zu müssen. Im nördlichen Teil der Transpantaneira wurden die alten maroden Holzbrücken bereits durch Betonbrücken ersetzt.

Die Transpantaneira beginnt heute südlich von Poconé und endet in Porto Jofre am Rio Chuiabá. Nach dem ersten Drittel der geplanten Länge beendete man den Bau der Straße, weil man einsehen musste, dass im südlichen Teil des Pantanals die Wassermengen erheblich größer sind, und somit die Überflutungen auch schwerwiegender ausfallen würden. Seitdem nutzt man die Transpantaneira überwiegend zur Versorgung der ansässigen Farmen und den Viehtransport.


Heute wird die Transpantaneira zusätzlich für den Transport der Touristen genutzt. Weil die Naturstraße wirklich direkt durch das Sumpfland führt, kann man bereits hier viele Tiere entdecken, die man weiter nördlich nicht mehr sieht. Für mich war es schon befremdliche Wasserschweine in Chuiabá zu sehen. Kurz vor meinem Rückflug erfuhr ich von einem Spielplatz in eben dieser Stadt, wo abends ein Ameisenbär nach fressbarem sucht.

Zurück zur Transpantaneira. Kurz hinter Poconé endet die geteerte Strecke, und geht in eine lehmige, sandige Straße über. Die Brücken im Drittel sind bereits aus Beton. Danach beginnt der Scharm der Strecke deutlich abenteuerlicher zu werden. Die traditionellen Holzbrücken laden zum Bremsen ein. Vor jeder Brücke ist ein Wall aufgeschüttet, den man nicht überschauen kann. Am Ende der Kuppel kommt dann die Brücke, deren Zustand man kaum beschreiben kann. Nach zirka 100 km macht die Transpantaneira einen Rechtsknick durch eine sanfte Kurve. Die Anzahl der Brücken nimmt deutlich zu. Man merkt, es wird merklich feuchter und sumpfiger.

Da dieser Eindruck hinter Porto Jofre noch mehr zunimmt, wurde damals beschlossen, die Straße am Rio Chuiabá enden zu lassen. Hier gibt es viele Hausboote, einige Touristenfarmen und mindestens ein Hotel. Einige Ortsansässige sind der Meinung, wenn es jemals eine Brücke über den Fluss geben sollte, wäre das das Ende des Biosphärenreservats. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten ist es sicher keine Schwierigkeit die Straße zu erweitern. Bleibt zu hoffen, dass das nie passiert, damit die Fauna und Flora weiterhin annähernd erhalten bleibt…