Buntnasen.de
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Landschaften im Pantanal

 

Wer im „Sumpf*“ Tiere beobachten möchte, muss sich auf seinen Guide und besonders auf einen guten Bootsführer verlassen, damit man trocknen Fußes auch Tiere zu sehen bekommt. (Erklärung*: Pantanal bedeutet übersetzt Sumpf).

Eine Fläche von 195 000 km² (das ist ungefähr halb so groß wie die Bundesrepublik Deutschland) erstreckt sich in Brasilien südlich vom Amazonas bis an die Grenze zu Paraguay und darüber hinaus. Im Norden gelangt man zum Beispiel von Poconé aus über die Transpantaneira, eine ca. 145 km lange, landestypische Landstraße bis nach Porto Jofré. Der nördliche Teil des Pantanal liegt in der Provinz Mato Grosso. Die Transpantaneira endet am Rio Cuiabá. Weil es keine Brücke über den Fluss gibt, verhindert man (noch), dass das Pantanal dem Durchgangsverkehr zum Opfer fällt. Das Pantanal in Mato Grosso wird geprägt durch Viehzucht und Ökotourismus. Über 90% des Pantanal befindet sich in Privatbesitz. Riesige Rinderherden verlaufen sich jedoch auf den weitläufigen Flächen. Das Pantanal wurde von der UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt. Dennoch werden jährlich weitere Flächen nach den Bedürfnissen der Großgrundbesitzer umgestaltet. Hier sieht der Pauschaltourist eine Mischung aus Weideland, das von übriggebliebenen Waldgebieten unterbrochen wird. Entlang der Flüsse und der Landstraße findet man Fazendas, die den Touristen Zimmer sowie Bootstouren anbieten. Und so kommt man in den Genuss in absoluter Abgeschiedenheit Tiere zu beobachten, die wir Mitteleuropäer nur aus dem Zoo kennen. Auf dem brasilianischen Teil des Pantanal leben knapp 6 Millionen Menschen, über 580 Vogelarten, 47 Amphibienarten, über 260 Fischarten, fast 130 Reptilienarten und über 150 Säugetierarten. Ungefähr 2000 Pflanzenarten verteilen sich im Pantanal. Man bewegt sich also auf einer riesigen Fläche, auf der verhältnismäßig wenige Menschen leben.



Die Transpantaneira: Sie durchquert das nördliche Pantanal über ca. 150 km. Wer auf ihr fährt, sollte schon Erfahrung mit unwegsamem Gelände haben. Sobald es geregnet hat, ist die Landstraße schmierig und glitschig. Damit das Wasser ungehindert weiterfließen kann, besteht die die Transpantaneira auch aus über 100 Brücken. Die in die Jahre gekommenen Holzbrücken haben nicht nur durch die Brände der letzten Jahre arg gelitten. Einige wurden bereits durch Betonbrücken ersetzt. Das Flair der Transpantaneira verschwindet. Der zunehmende Verkehr sorgt für mehr Opfer. Die tierischen Überreste werden von Geiern und anderen Aasfressern schnell beseitigt.

Flüsse und Überschwemmungsgebiete: Die Flüsse Rio Paraguay , Rio Chuiabá, Rio Piquiri, Rio Taquari, sowie weitere kleinere Flüsse und die jeweiligen Nebenarme nehmen während der Regenzeit enorme Wassermengen auf, und bilden riesige Überschwemmungsgebiete. Die angrenzenden Flächen stehen dann unter Wasser. Leichte Erhebungen bilden Inseln und Trockenzonen.


Galeriewälder, Grassavannen und Sumpfland wechseln sich ab. Nach der Regenzeit, und mit Beginn der Trockenzeit ist alles noch sehr grün und üppig. Mit fortlaufender Trockenheit verändert sich das Verhältnis zwischen Wasser- und Trockenflächen. Was die an Land lebenden Tiere nützt, bedeutet das Todesurteil unzähliger im Wasser lebender Lebewesen. Die Landschaft des Pantanal ist Rückzuggebiet vieler Tierarten. Um hier Tiere zu entdecken, braucht es schon ein geschultes Auge, und das Wissen über die Vorlieben der Tierarten, die man sucht…