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Der Jaguar ( Panthera onca).

Der Jaguar ( Panthera onca) gilt allgemein als sehr scheu. Somit war ich positiv überrascht, ihn während meiner letzten Reise relativ häufig sehen zu dürfen...

  Onça-pintada ist das portogiesische Wort für Jaguar...

Der Jaguar ist eine Großkatze und gehört somit zur Gattung „Panthera“. Der Jaguar ist die einzige auf dem amerikanischen Kontinent vorkommende Großkatze. Manch einer zählt fälschlicher Weise den Puma auch zu den Großkatzen, dieser wird aber den Kleinkatzen zugeordnet.
Die Jaguare aus Mato Grosso werden als die größten ihrer Art bezeichnet. Das Fell ist gelbbräunlich. Schwarze Kringel, die mit Punkten gefüllt sind, bilden das typische Jaguar-Muster. Vergleicht man die Fell-Muster vom Leoparden mit dem des Jaguars, kann man die Füllung der Kringel als eines der Hauptunterscheidungsmerkmale sehen. Aber natürlich wird man Jaguare und Leoparden eigentlich nie nebeneinander sehen, wenn man nicht gerade im Zoo beide Arten nebeneinander platziert hat…

Für mich jedenfalls waren die Jaguar-Sichtungen im Pantanal besonders beeindruckend. Mit einer Ausnahme erschienen mir alle Tiere sehr entspannt und wenig beeindruckt von unserer Anwesenheit. Dazu beigetragen haben mit Sicherheit die Routine und Geduld unseres Bootsführers, sowie seine Erfahrung im Umgang mit den Tieren, und wie man sich den Tieren nähern sollte.

Meistens lagen die Tiere auf einer lichten Stelle im Uferbereich. Aus Dokumentarfilmen kennt man die beeindruckenden Jagdszenen, in denen ein Jaguar einen Kaiman packt und ihn dann ins Unterholz schleift, um das Reptil in Ruhe zu verspeisen. Mir reichten die Momente mit den Tieren von Angesicht zu Angesicht. Beim Gähnen mancher Tiere konnte man die imposanten Reißzähne sehen. Jaguare können gut schwimmen, auch das durfte ich beobachten.



Der größte Jäger Südamerikas ernährt sich von Wasserschweinen, anderen Säugetieren wie Agutis und Affen. Schildkröten und ihre Eier sollen genauso auf seinem Speiseplan stehen, wie die bereits erwähnten Kaimane. Weil letztere so zahlreich vorhanden sind, haben die Jaguare im Pantanal eine stattliche Körpergröße und Masse. Und dennoch sind sie weiterhin durch den Menschen bedroht. Bei den Bränden in den Jahren 2020 und 2021 sind viele Jaguare verletzt und einige auch getötet worden. Tierärzte, Natur- und Artenschützer haben versucht diese verletzten Tiere zu behandeln und wieder aufzupäppeln. Einige wieder frei gelassene Jaguare tragen heute Halsbänder mit Sendern, um z.B. von ihnen ein Bewegungsprofil zu erstellen. Die Organisation „Panthera“ setzt Beobachter in den Gebieten ein, in denen Jaguare gesichtet werden, die sich in unmittelbarer Nähe zu Farmen und anderen bewohnten Gebieten befinden. Die Farmer werden zwar für Schäden durch den Jaguar entschädigt, aber so harmonisch wie es die Touristenbranche es gerne darstellen möchte, wird es sicher nicht immer sein. Zumal der Jaguar nach den Bränden der letzten Jahre immer weiter nordwärts zieht. Also sich immer näher an bewohnte Gebiete herantraut. Und das gefällt sicher nicht jedem…

So lange aber zahlende Touristen die Tierwelt im Pantanal sehen wollen, haben die Jaguare eine Überlebenschance, weil sie eine Art „Publikumsmagnet“ sind. Wobei, dafür wird die Infrastruktur verbessert, deshalb leidet die Tierwelt dann auch wieder. Ein Teufelskreis, der wahrscheinlich nicht mehr aufgehalten werden kann…

Wusstest du?
Das Wort Jaguar als Bezeichnung für die Großkatze entstammt der Tupi-Sprache. Einer zu den Tupí-Guaraní-Sprachen gehörenden indigenen Sprache Südamerikas. Der indianische Begriff „yaguar“ hat die Bedeutung „der Räuber, der seine Beute mit einem Sprung erlegt“.

Vielleicht erlebe ich das bei meinem nächsten Besuch im Pantanal…

 

Jaguare in Zoos:

 

Zum Schluss noch der Hinweis, dass ich den Jaguar auch schon im Dortmunder Zoo, im Krefelder Zoo und auch im Zoo Karlsruhe gesehen habe. In Dortmund gibt es sogar einen schwarzen Jaguar... 

 

Die leichten Ähnlichkeiten im Verhalten am frühen Morgen sind ganz offensichtlich. (Natürlich gibt es Jaguare auch in anderen Zoos. Nur mit den Fotos hat es bei mir dort noch nicht geklappt...)