Rabengeier (Coragyps atratus) im Pantanal...
Der Rabengeier (Coragyps atratus), oder Urubu-de-cabeça-preta, wie er in Brasilien genannt wird ist immer dann zu sehen, wenn ein verendetes Tier in der Landschaft liegt. Denn, er ernährt sich überwiegend von Aas, wobei er auch lebende Kost nicht verschmäht, wenn sie nicht schnell genug ist (Hier sind insbesondere junge Schildkröten und verletzte Säuger Opfer der Rabengeier). Wie bei fast allen Aasfressern ist der Kopf und der Hals unbefiedert. Die restliche Befiederung ist schwarz. Nur die fünf Schwungfedern sind auf der Unterseite weiß.
Der Rabengeier ist kein besonders guter Flieger. Kurzer Gleitflug, und dann wieder schneller Flügelschlag. Gebrütet und gelebt wird häufig in mittelgroßen Gruppen. Die Nester des Rabengeier werden von Baumhöhlen, Nischen zwischen Felsen oder anderen geschützten Stellen gebildet.
Der Rabengeier wird auch in deutschen Zoos gehalten. Das Gehege der Rabengeier, zum Beispiel im Dortmunder Zoo, liegt an einer relativ schattigen Stelle. Dort sieht man die Rabengeier morgens häufig bei den ersten Sonnstrahlen in typischer „Sonnenposition“. Die Tiere breiten dafür ihre Flügel aus, um so viele wärmende Sonnenstrahlen wie möglich zu erhaschen. In Brasilien habe ich Rabengeier das erste Mal an der „Transpantaneira“ im Pantanal gesehen. Dort zerpflückten sie gerade ein „Verkehrsopfer“, einen Krabbenfuchs. Später haben wir den Rabengeier fast täglich gesehen. Eine riesige Gruppe brütete im Norden des Pantanal. Der Geruch von Aas und totem Getier lag in der heißen Luft…
Ein weiterer Geier, den man im Pantanal relativ häufig sieht ist der Gelbkopfgeier (
Cathartes burrovianus). Beide Geierarten gehören zur Gruppe der Neuweltgeier. In Brasilien konnte man sich den Geiern bis auf ein paar Meter Entfernung annähern, ohne, dass sie die Flucht ergriffen. Häufiger Begleiter der Rabengeier ist der
Schopfkarakara. Er ernährt sich ebenfalls von Aas (wenn auch eher sekundär). Die scharfen Schnäbel der des zu den Falken gehörenden Karakara helfen den Geiern bei der Erreichbarkeit zu den Innereien...
Sobald des verendete Tier dann jedoch geöffnet wurde, wird der Helfer (Schopfkarakara) von den Rabengeiern verjagt...