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Köhlerschildkrötenhaltung: Die Zusammenhänge von Kalzium, Vitamin D³ & ultravioletter Strahlung…

Kalzium ist für den Knochenbau einer Schildkröte sehr wichtig. Dazu muss man wissen, dass der Schildkrötenpanzer aus Knochenplatten besteht. Somit benötigt eine Schildkröte im Vergleich zu anderen Wirbeltieren verhältnismäßig viel Kalzium, um ihren Panzer fest, und die Knochen stabil zu halten. Das Kalzium gelangt über die Nahrung in den Schildkrötenkörper. Die Köhlerschildkröte als Allesfresser nimmt kalziumreiche Nahrung auf. Tote Tiere (also Aas inklusive der Knochen) haben einen hohen Kalziumanteil, währenddessen im Lebensraum der Köhlerschildkröte nur wenige pflanzliche Kalziumquellen zu finden sind. Der Halter von Köhlerschildkröten kann auf Sepiaschalen zurückgreifen. Diese sind sehr Kalziumhaltig. Aber egal, wieviel Kalzium die Schildkröte auch aufnimmt: Damit sie es im Körper auch einlagern und verwerten kann, benötigt sie Vitamin D³.

Woher kommt dieses Vitamin D³? Da gibt es zum einem die Möglichkeit, dieses Provitamin ebenfalls über die Nahrung aufzunehmen. Für die Köhlerschildkröte ein relativ einfaches Unterfangen. Schließlich sind Pilze eine hervorragende Vitamin D³-Quelle. Wer in den feuchten Tropen lebt, findet fast zwangsläufig Pilze bei der Futtersuche. Auch Seewasserfisch enthält viel natürliches Vitamin D³. Diese findet die Köhlerschildkröte in ihrem Lebensraum also normalerweise nicht. Somit könnte aber der Halter von Köhlerschildkröten die Fütterung von Seewasserfisch nutzen. Jetzt sind wir wieder bei der Sepia. Füttert man den ganzen Fisch, so erhält die Köhlerschildkröte Kalzium und Vitamin D³ über ein und dieselbe Futterquelle. Aber wie gesagt, eine Köhlerschildkröte wird keine Sepia in ihrem natürlichen Lebensraum vorfinden…

Da ist es doch gut, dass unser Körper (und auch der der Köhlerschildkröte) Vitamin D³ selbst produzieren kann, damit er in der Lage ist Kalzium einzulagern. Aber auch dabei braucht die Schildkröte die Unterstützung der Natur. Sie benötigt Sonnenlicht. Genauer gesagt den Ultra-Violetten Anteil des Sonnenlichts. Dieser wird in UV-A, UV-B und UV-C unterschieden. Für die Vitamin D³-Synthese benötigt der Körper UV-B. Deshalb sollte der Halter von Köhlerschildkröten eine UV-B-Quelle im Gehege seine Tiere anbringen. In der Terraristik gibt es dafür extra UV-Lampen in verschiedenen Stärken. Mit Hilfe der UV-B-Lampen produziert der Körper der Schildkröte also Vitamin D³. Dieses sorgt wiederum dafür, dass der Körper Kalzium verwerten und einlagern kann. Alternativ kann die Schildkröte das Vitamin D³ über die Nahrung aufnehmen.


Schauen wir uns einen der Lebensräume der Köhlerschildkröte an, so werden wir feststellen, dass sie dort immer UV-Licht ausgesetzt ist, sobald die Sonne durch die Wolken dringt. Zusätzlich ist sie in der Lage Pilze im Lebensraum aufzunehmen, und kann somit das aufgenommene Kalzium im Körper einlagern. Das wiederum klingt so komplex, dass es der Schildkröte wahrscheinlich egal ist, wie das Vitamin D³ in ihren Körper gelangt. Für die Haltung dieser Tiere empfehle ich ab und an die Fütterung von Seewasserfisch, im Zusammenspiel des regelmäßigen Angebots von Sepiaschalen. Alle paar Tage ein paar Pilze zum Futter, und eine ausreichend starke UV-Lampe im Gehege besorgen den Rest, damit der Schildkrötenkörper glatt, fest und gesund bleibt. Wenn man tierische Kost bietet, so kann man auch Futtermäuse verwenden. Sie haben den Vorteil, dass die innen liegenden Knochen ebenfalls Kalzium enthalten, das wiederum der Schildkröte zugutekommt. In den Monaten, wo die gehaltenen Köhlerschildkröten in den Genuss der Freilandhaltung kommen, benötigt man keine zusätzliche UV-Quelle. Das erledigt dann die Sonne…

Es sind die kleinen Dinge, die die Haltung von Tieren so besonders machen. Zusammenhänge erkennen und umsetzen, das ist für die Gesundhaltung der Tiere sehr wichtig. Die Zusammenhänge von Ultra-Violetter Strahlung, dem Vitamin D³ und der Aufnahme von Kalzium sind ein gutes Beispiel dafür…